Dieser Teil der IEC 61810 umfasst Prüfbedingungen und Vorgaben für die Auswertung von Lebensdauerprüfungen, um mittels geeigneter statistischer Verfahren Kennzahlen zur Funktionsfähigkeit von Relais zu ermitteln. Diese Norm gilt für elektromechanische Elementarrelais, die als nicht instand zu setzende Einheiten (d. h. Einheiten, die nach einem Ausfall nicht instand gesetzt werden) betrachtet werden, immer wenn eine zufällige Stichprobe von Einheiten einer Prüfung nach Schaltspielen bis zum Ausfall (CTF: cycles to failure) unterzogen wird. Die Lebensdauer eines Relais wird üblicherweise in Anzahl von Schaltspielen angegeben. Immer wenn in der Grundnorm IEC 61649 der Begriff "Zeit" bzw. "Dauer" verwendet wird, ist deshalb dieser Begriff als Angabe von "Schaltspielen" zu verstehen. Jedoch kann die Zahl von Schaltspielen in entsprechende Zeiten umgerechnet werden, wenn eine bestimmte Schalthäufigkeit vorgegeben ist (z. B. TTF, time to failure). In dieser Norm sind die Ausfallkriterien und die sich daraus ergebenden Kenngrössen von Elementarrelais festgelegt, die deren Funktionsfähigkeit im üblichen Gebrauch beschreiben. Ein Relaisausfall tritt ein, wenn die Ausfallkriterien erfüllt sind. Da die Ausfallrate für Elementarrelais insbesondere aufgrund von Abnutzungsmechanismen nicht als konstant angenommen werden kann, weisen die Dauern bis zum Ausfall von geprüften Einheiten typischerweise eine Weibull-Verteilung auf.