Diese Norm beschreibt zwei Prüfverfahren zur Beurteilung elektrisch isolierender, für erschwerte Umweltbedingungen bei Netzfrequenzen (48 Hz bis 62 Hz) einzusetzende Werkstoffe, durch die Messung der Beständigkeit gegen Kriechwegbildung und Erosion, unter Verwendung einer flüssigen Verunreinigung und eines geneigten ebenen Probekörpers. Verfahren 1: Festspannung für die Kriechwegbildung; Verfahren 2: Stufenspannung für die Kriechwegbildung. ANMERKUNG: Die Prüfbedingungen sind darauf angelegt, eine beschleunigte Wirkung zu erzielen, aber sie bilden nicht alle unter Betriebsbedingungen zusammentreffenden Einflüsse nach. Mit der in den folgenden Abschnitten beschriebenen Prüfeinrichtung beginnt der Kriechweg an der unteren Elektrode. Zum Bestimmen des Endpunktes der Prüfung werden zwei kennzeichnende Merkmale verwendet. Merkmal A: Der Endpunkt ist erreicht, wenn im Hochspannungskreis der Wert des Stromes durch den Probekörper hindurch 60 mA überschreitet. In diesem Fall unterbricht eine Überstromauslösung den Stromkreis. ANMERKUNG: Dieses Endpunkt-Merkmal erlaubt die Benutzung einer automatischen Prüfeinrichtung, mit der gleichzeitig mehrere Probekörper geprüft werden. Merkmal B: Der Endpunkt ist erreicht, wenn der Kriechweg eine Markierung auf der Oberfläche des Probekörpers erreicht, die 25 mm von der unteren Elektrode entfernt ist (siehe Bilder 1 und 3b). ANMERKUNG 1: Dieses Endpunkt-Merkmal verlangt visuelle Überwachung und Handbedienung. ANMERKUNG 2: Merkmal A ist das zu bevorzugende Merkmal. Merkmal B darf benutzt werden, wenn es die einschlägige Werkstoffnorm erfordert.